Tipps für zuhause
Der Computer ist heute ein Alltagsmedium und für Kinder eines von vielen Freizeitmedien, die im Haushalt zur Verfügung stehen. Viele Kinder spielen gerne am Computer. Eltern haben dabei oft die Sorge, dass ihr Kind Schule, Bewegung, Freunde und Familie vernachlässigt oder gar süchtig wird.
Es ist wichtig, das Kind zu einem verantwortungs- und sinnvollen Mediengebrauch zu erziehen. Hier finden Sie wichtige Informationen dazu.

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Dougal Waters
Die richtige Spielewahl
Beinahe jeder Haushalt besitzt heute einen Computer. Kinder und Jugendliche nutzen diesen besonders gern zum Spielen. Hier können sie in faszinierende Abenteuerwelten eintauchen und ihre Geschicklichkeit beweisen. Doch welche Computerspiele sind gut und welche schlecht für Kinder?
Hier können sich Eltern auf die verbindliche Altersfreigabe für Computerspiele beziehen. Deutschland hat den strengsten Jugendschutz der Welt. Nirgends werden Spiele so kritisch unter die Lupe genommen, bevor sie auf den Markt gelangen.
Lassen Sie Ihr Kind nur Spiele der entsprechenden Altersklasse spielen. Achten Sie auch darauf, dass jüngere Geschwister die Spiele der älteren Kinder nicht miterleben.
Über die Altersfreigabe hinaus sollten Sie sich auch über die Inhalte der Spiele informieren. Spielen Sie auch mal selbst, um zu verstehen, was Ihr Kind an dem Spiel begeistert. So können Sie mit den Kindern im Gespräch bleiben und einen eigenen Standpunkt entwickeln, welche Spiele für Ihr Kind akzeptabel sind und welche Sie für bedenklich erachten.
Wertvolle Links
- Wissen was gespielt wird! Der pädagogische Ratgeber zu Computer- und Konsolenspielen
- Woran erkenne ich ein geeignetes und „gutes“ Spiel?
- spielbar.de informiert über Computerspiele und erstellt pädagogische Beurteilungen
- Spiele-Tipps vom Internet-ABC
Bewertet wird lediglich Software, die ein Kind unter Berücksichtigung des Alters bedenkenlos spielen kann und die zudem ein gehöriges Maß an Qualität in sich birgt!
- Kindersoftware-Ratgeber
von Thomas Feibel, führender Journalist in Sachen Kinder und Computer in Deutschland - Portal MedienGewalt.de – Empfehlungen für Computerspiele
- USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) Alterskennzeichnung in Deutschland
- PEGI – Pan European Game Information
- C&A - Videospiele für Kinder und Jugendliche: Genres und Plattformen im Überblick

Rubberball 2007
Kein Spiel ohne Regeln

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Kinder wollen sehr klare Vereinbarungen, denn Grenzen dienen ihnen zur Orientierung. Treffen Sie deshalb gemeinsam mit Ihrem Kind Absprachen, wann was und wie viel gespielt werden darf. An diese Regeln muss sich jeder halten – auch Sie als Eltern. Am besten Sie schließen gemeinsam einen gegenseitigen Medienvertrag. Dieser könnte folgendermaßen aussehen: Medienvertrag-Vorlage zum Download als PDF
Ab wann dürfen Kinder an den Computer?Kinder unter drei Jahren sollten überhaupt nicht am Computer spielen, da es sie überfordert. Im Alter von vier bis fünf Jahren können Sie Kindern bereits altersentsprechende Lernsoftware und Spiele anbieten. Das Kind sollte jedoch bis zum Alter von sechs Jahren nicht allein am Computer sitzen.
Computerspielsucht – ist mein Kind gefährdet?
Nicht nur Drogen wie Alkohol oder Nikotin können süchtig machen – auch Computerspiele. Doch nicht jedes Kind, das in seiner Freizeit gerne am Computer spielt, ist süchtig. Einige aber sind es schon. Weshalb wird man abhängig von Computerspielen? Und woran kann man selbst bzw. Familienangehörige die Abhängigkeit erkennen?
Je mehr Punkte für Ihr Kind zutreffen, desto gefährdeter ist es. Dann sollten Sie über sein Spielverhalten nachdenken und konkrete Maßnahmen ergreifen. Hier finden Sie Adressen und Links, die Ihnen im Falle einer Computersucht weiterhelfen.

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- Ihr Kind hat ein unwiderstehliches Verlangen, am Computer spielen zu müssen.
- Es hat keine Kontrolle über Beginn, Beendigung und Ausmaß des Computerkonsums.
- Es gab bereits Versuche, den Spiel- und Computerkonsum einzuschränken oder aufzugeben, die wiederholt scheiterten.
- Wenn ihr Kind den Computer nicht nutzen kann, fühlt es sich psychisch und/oder körperlich unwohl.
- Ihr Kind vernachlässigt wichtige schulische und soziale Pflichten (Freundeskreis).
- Ihr Kind möchte den Computer und die Spielkonsole immer häufiger und intensiver nutzen, z. B. um Stress oder Aggressionen abzubauen.
- Ihr Kind spielt trotz negativer Auswirkungen oft noch verstärkt weiter.
- Sie haben das Gefühl, der Computer bzw. die Spielkonsole dominieren Gefühle, Gedanken und Verhalten Ihres Kindes.
Wissen schützt

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Je mehr Sie selbst über Computerspiele Bescheid wissen, umso eher können Sie mögliche Gefahren und Risiken einschätzen. Im Bereich Grundlagenwissen finden Sie dazu nützliche Informationen wie Expertenstatements, Ergebnisse von Studien sowie weitere Buchtipps und wertvolle Links und Adressen. Nehmen Sie sich außerdem die Zeit, um Ihr Kinder und sein Spielverhalten zu verstehen.
Downloads für Eltern
- Computersüchtig: Kinder im Sog der modernen Medien
Wolfgang Bergmann, Gerald Hüther
ISBN 978-3-407-22904-5 - Computerspielsüchtig? Rat und Hilfe für Eltern
Sabine M. Grüsser, Ralf Thalemann
ISBN: 978-3-456-84325-4 - Vorsicht Bildschirm!: Elektronische Medien, Gehirnentwicklung, Gesundheit und Gesellschaft. Manfred Spitzer
ISBN: 978-3-12-010170-3 - Computer- und Video-Spiele
Alles, was Eltern wissen sollten. Andrea M. Hesse, Harald Hesse
ISBN: 978-3-7766-2540-0
Weitere Buchtipps erhalten Sie hier
Links
Mitreden können – Informationen über Computerspiele
- Computerspieler-Jargon ( Wikipedia)
- Gaming-Ratgeber von C&A
- Beispiel für Gildenregeln (PDF)
- Fachbegriff MMORPG: Was sind Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiele? (Wikipedia)
- Elternguide für World of Warcraft
Rechtliche Informationen
Medienerziehung
Berichte von Betroffenen
Video-Reportage/Dokumentation- Spielen, spielen, spielen…. Wenn der Computer süchtig macht (Video, ARD Mediathek)
- "World of Warcraft: Der soziale Verfall eines Menschen" Ergreifendes Tagebuch eines Betroffenen, der seinen sozialen Verfall chronologisch aufgezeichnet hat. (PDF)
- Interview mit einem WoW-Süchtigen (PDF)
- Gefangener im Netz – Game over für Computerspielsucht (Bericht im Tagesspiegel)
Selbsthilfe / Erste Hilfe
Adressen
Suchthilfezentrum Wiesbaden
Broschüren für Eltern und Jugendliche zur Spielverhaltensbeurteilung sowie Adressdatenbank für Anlaufstellen, die Unterstützung und Beratung anbieten
Adresse
Hessische Landesstelle für Suchtfragen (HLS)
Zimmerweg 10
60325 Frankfurt/Main
Kontakt
Telefon: 069713767-77
E-Mail: hls@hls-online.org
Ambulante Gruppentherapie für „Computerspiel-/Internetsucht“ bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Adresse
Ambulanz für Spielsucht
Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie
Duesbergweg 6, 5. Stock
55128 Mainz
Anmeldung /Terminvergabe
Tel.: 06131-392 48 07
Mo.–Fr. 10.00 –16.00 Uhr
E-Mail: kontakt@verhaltenssucht.de
Hotline Verhaltenssucht
0180 1529529 (kostenlos)
Mo.–Fr. von 12.00–17.00 Uhr
Suchthilfezentrum Wiesbaden
Informationen und Beratungsmöglichkeiten, Betreuung und Begleitung mit dem Schwerpunkt computerspielsüchtige Kinder, Jugendliche und junge Erwachsenen sowie deren Angehörigen
Adresse
Fachberatung für Verhaltenssüchte im Suchthilfezentrum Wiesbaden
Schiersteiner Str. 4
65187 Wiesbaden
Kontakt
Telefon: 0611 9004870
E-Mail: shz@jj-ev.de
Suchthilfezentrum Wiesbaden
Adresse
Café Beispiellos
Große Hamburger Straße 18
10115 Berlin
Kontakt
Tel.: 030 66633-466
Fax: 030 66633-465
E-Mail: cafe.beispiellos@caritas-berlin.de